Nachfolgend das Ergebnis meiner Bemühungen, dabei sind die Wörter, die ich lesen konnte mit Großbuchstaben geschrieben:
In EwigKEIT
DEM Erlöser der CHRISTENHEIT
JESUS HERR des Himmels und der Erden UND
DUDO seinen Knecht wollen wir PREISEN
DUDO ist verstorben ANNO 1223 ALS
alle Menschen waren in großer NOTH
Mit den Wörtern, die ich erkannt habe oder glaubte erkannt zu haben, erstellte ich diese religiöse Inschrift.
Das Original der Inschrift formulierte ursprünglich der Prior des Augustiner – Chorherrenstiftes in Zelle zu Ehren des Dudo von Meineweh, einem Gönner seines Klosters.
In den Stein brachte die Inschrift ein Steinbildhauer des Markgrafen von Meißen.
Eine Fürsprache durch Meinher II. von Werben, Herr der Nachbarherrschaft Hartenstein und Burggraf von Meißen, kann nicht ausgeschlossen werden.
Unter der Inschrift kann man auf den ersten Blick nur eine leere Fläche vermuten. Schaut man genauer hin können schwache, flache Strukturen erkannt werden. Hier ist auch erfühlt oder ertastet werden nicht falsch. Auf einem Gedenkstein mit dieser Inschrift dürften ein Palmwedel oder/und eine Taube mit Olivenzweig sinnvoll sein.
An der Jahreszahl 1223 lässt sich erkennen, dass dieser Stein erst zum Zwecke des Epitaphs bzw. Gedenkstein für Dudo auf die Burg kam. Rechnet man die organisatorischen und logistischen Aufwendungen, so könnte das Jahr 1224 das zutreffend Jahr seiner Ankunft sein. Der Stein hat eine Grundfläche von ca. 40x50 cm. Er ist ca. 55 cm hoch und verjüngt sich oben auf ca. 30 cm. Der Stein nimmt mit seiner Abmessung die gesamte Mauerbreite von 50 cm ein. Auf der Seite des Friedhofs kann man auch undefinierbare Einkerbungen sehen. An dieser Stelle darf man fragen: Können an den eingemauerten Seiten des Steines ebenfalls Botschaften aus dem Jahre 1224 zu finden sein?
Der Gedenkstein fand in der Burgkapelle einen würdigen Platz. Die Annahme, dass er auf einem Sockel stand, steigert die Wertschätzung des Dudo von Meineweh.
Nun noch eine kurze Anmerkung zu Dudo von Meineweh. Ich habe das Geburtsjahr des Dudo für 1134 festgelegt. Grund dafür war der Bau der Burg Wildenfels um 1155 und das Jahr 1173 in Bezug auf die Gründungsurkunde des Klösterlein Zelle. Als Dudo 1223 verstarb war er wahrscheinlich 89 Jahre alt. Ein sehr hohes Alter. Dudo lebte im historischen Zeitraum des Hochmittelalters. Die Vorteile der mittelalterlichen Warmzeit ließen nicht nur das Größenwachstum sondern auch das Alter der Menschen ansteigen. Eine gute Versorgung mit Fleisch, Milch, Fisch u.a. und landwirtschaftliche Fortschritte leisteten ihren Beitrag.
Dudo wurde innerhalb der Burgmauern bestattet. Läuft man mit der Wünschelrute durch das Areal der Burg bekommt man viele Anomalien angezeigt. Eine Anomalie an der Südmauer erweckt den Anschein, dass dort die Begräbnisstelle des Dudo von Meineweh ist. Zu finden ist das vermutete Grab an der Ecke der dort ehemals vorhandenen Gebäudegiebelwand und der Außenmauer der Burg. (Bild)
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