„OT“ – die Organisation Todt im Poppenwald

 




Die OT wurde nach dem Reichsminister für Bewaffnung und Munition Fritz Todt benannt. Die OT war ein 1938 gegründeter und militärisch organisierter Bautrupp.

Die OT war ab 1942 im Poppenwald aktiv. Hier arbeiteten 46 OT-Männer. Obwohl sonst die überwiegende Mehrheit von Häftlingen und Kriegsge-fangenen gestellt wurde, waren es hier 42. Am verlängerten Rosenweg standen acht Zelte. Am Weg zur Schulwiese stand eine Baracke. Zelte und Baracke dienten als Unterkunft und zum Aufenthalt der OT-Männer. Die Häftlinge und die Gefangenen waren in einer Baracke auf dem Gelände der ehemaligen „Poppenwald Holzschleiferei“ untergebracht. Der OT standen 2 Fahrzeuge der Marke „Opel“ zur Verfügung. Die Hauptarbeiten im Poppen-wald waren fünf Stollen, die noch heute mit den verschiedensten Wertgegen-ständen bestückt sind. Andere Stollen sind weniger interessant. Die Tätigkeit der OT endete im April 1945 mit dem Verschließen und Tarnen der Stollen.

Gustav Wyst, der nach dem Krieg kurze Zeit in Schlema lebte, verkörperte die übergeordnete Dienstelle der OT. Er hatte den dritthöchsten Dienstgrad, er war Hauptbauführer. Neben dem Poppenwald hatte er auch im Steinwald, Hartensteiner Forst und anderswo das Sagen.

Im Poppenwald befehligte ein Haupttruppführer die Arbeiten. Dieser OT-Mann, dessen Namen leider nicht bekannt ist, bewohnte mit seiner Familie ein Haus auf dem Flurstück „Einsiedel“. Dieses Haus dürfte eine modifizierte Baracke gewesen sein. Es wurde 1942, also mit dem Beginn der Arbeiten der OT im Poppenwald, errichtet. Im Juli 1945 wurde es demontiert. Da es ein „Fertigteilhaus“ war, stand es oder steht es noch als Nebengelass in Ober-schlema.

 

 

Wildbach, Oktober 2019
Jürgen Hüller