Von Königsberg nach Obersalzberg
 

 

 

Unzählige Bücher wurden zum Bernsteinzimmer geschrieben. Diejenigen, die sich nur mit den wirklich fundierten Sachverhalten befassten sind bis jetzt klar im Vorteil. Zum Bernsteinzimmer war keine Theorie zu verwegen, sie wurde postuliert. Es wurden große Mengen Geld verbrannt, es stellten sich keine Erfolge ein, trotzdem geht es weiter immer weiter. Der Poppenwald, wenn auch nur ein kleiner Teil des Waldes, war das zentrale Suchgebiet des Dietmar Reimann. Ich kann von mir behaupten den Poppenwald recht gut zu kennen. Dietmar Reimann habe ich nicht kennengelernt, darum bin ich auch von dessen Theorien und Aussagen unbeeinflusst. Reimann konnte das Bernsteinzimmer nicht finden, das heißt aber nicht, dass man dort gar nichts finden kann. Schatzsucher und Verschwörungstheoretiker finden im Poppenwald noch immer ein interessantes Betätigungsfeld. Ich gehe nun auch auf die Suche, behaupte aber nicht den „Stein der Weisen“ gefunden zu haben und schicke voraus „Bei mir ist auch nicht jede Lüge wahr“.

Die Verbindung zwischen Königsberg und Obersalzberg ist nicht, dass in deren Namen „Berg“ enthalten ist, nein es ist das Bernsteinzimmer. Königsberg ist der Startort der fast letzten Etappe der Bernsteinzimmerreise. Obersalzberg ist das Ziel der Reise.

 

Nach dem verheerenden Bombenangriff auf Königsberg am 30.08.1944 wurde das in großen Teilen unbeschädigte Bernsteinzimmer abge-nommen. Am 11. und 12.09.1944 wurde es in Transportkisten verpackt. Am 27.09.1944 wurde Dr. Rohde vom Abtransport in Kenntnis gesetzt. Am 28.09.1944 setzte sich der Fahrzeugkonvoi in Bewegung. Der Befehl des Abtransportes kam direkt von Adolf Hitler. Hitler traute dem Adel und der adligen Generalität von Haus aus ganz wenig. Die Verschwörung und das Attentat gegen seine Person war dann die entsprechen-de Steigerung.
 

Das Bernsteinzimmer musste unter seine Kontrolle kommen. Auch wenn man um Hochadel und Freimaurer spannende Geschichten ranken kann, mit Transport und Verbleib des Bernsteinzimmers haben sie ganz und gar nichts zu tun. Der Zeitpunkt des Abtransports wurde u.a. von der Vorbereitung einer Offensive durch die Russen bestimmt.

Das Ziel der ersten Halbetappe war Schloss Reinhardsbrunn. Kommandeur des Transports war der SS-Sturmbannführer Erwin Keiluweit. 9 Fahrzeuge und 27 Personen gehörten zum Konvoi, der die 27 Kisten mit dem Bernsteinzimmer beförderte. Der Transport, auch wenn es dazu andere Aussagen gibt, erfolgte nur auf der Straße.

Am 02.10.1944 traf der Konvoi im Schloss Reinhardsbrunn ein. Hier lagerte es 52 Tage. Der Grund warum das Bernsteinzimmer diese 52 Tage hier lagerte ist ganz simpel. Das Zimmer sollte nicht in vorhandene Stollen eingelagert werden, weil von diesen Stollen Risse und Karten existierten. Es gab den Befehl einen neuen, geheimen Stollen anzulegen. Im Juli 1944 wurde mit dem Stollenbau begonnen. Die Arbeit wurde Ende Oktober/Anfang November beendet. Die Abmessungen des Stollens: Länge 42 Meter, Breite 3,20 Meter, Höhe 3,60 Meter. Bei diesen Ab-messungen bin ich mir nicht sicher, ob man noch von einem Stollen sprechen kann oder ob es schon eine Kaverne ist. Am 23.11.1944 setzte sich der Transport in Richtung Obersalzberg in Bewegung. Die Zahl der Fahrzeuge und des Begleitper-sonals blieb gleich. Kommandeur war ein Major bzw. SS-Sturmbannführer Köhler. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit der Köhler, der bei uns als Wolfgang Köhler bekannt ist.
 

 

Am 27.11.1944 kam das Bernstein-zimmer im Gebiet Obersalzberg an. Hitler hatte das Zimmer im vorerst sicheren Hafen. Zumindest hat er es vor dem Zugriff des Hochadels ge-sichert. Er war hier praktisch der Hausherr. Das Gebiet Obersalzberg war Teil der Alpenfestung. Von hier war es nicht weit bis Linz. Linz war der Standort des geplanten Führermuseums. In diesem Museum sollte das Bernsteinzimmer an hervorgehobener Stelle stehen. Die Stollen des Salzbergbaus sind ein sicherer Ort für Einlagerungen. Im Stollen finden wir auch den Hohenzollernschatz und andere, bisher vermisste, Wertsachen. Der Stollen wurde mit Sprengfallen gesichert.
 

Das Bernsteinzimmer liegt noch sicher verwahrt im Berg. Es liegt so sicher wie in Abrahams Schoß und das ist gut so.  

 

Wildbach, September 2019  
  Jürgen Hüller  
  Update zum vorstehenden Text  
 

Im Text habe ich an einer wichtigen Stelle einen wesentlichen Fehler eingebaut. Das Bernsteinzimmer und die anderen Kunstschätze und Wertgegenstände wurden nicht in einem Stollen untergebracht. Neue Erkenntnisse ergaben, es befindet sich in einem Bunker.

Der Bunker hat eine Abmessung von ca. 30 x 10 Meter und eine Deckenhöhe von ca. 3 Meter. Der Bunker liegt ca. 3 Meter unter Geländeniveau. Aussagen über den Zugang zum Bunker liegen nicht vor.

Weil ich auch keine Aussage zur geographischen Lage des Bunkers getätigt habe, hole ich das hier mit nach:

Finden kann man diesen Bunker in Österreich. Österreich war zu dieser Zeit Bestandteil des Großdeutschen Reiches. Vom Kehlsteinhaus aus konnte man dieses Gebiet erkennen.

Der Bunker befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Kuchl im Salzburger Land.

Er ist ca. 80 Meter hinter der Grenze verborgen. Dort wo der Schustersteig auf die Grenze trifft, und auf der Karte einen fast rechtwinkligen Bogen in Richtung Berg macht, muss man die Grenze überschreiten.

 
 


Wildbach, Januar 2022
Jürgen Hüller